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Artikel: „Fell reicht nicht immer – Der große Check: Braucht mein Hund Kleidung?“

„Fell reicht nicht immer – Der große Check: Braucht mein Hund Kleidung?“

„Fell reicht nicht immer – Der große Check: Braucht mein Hund Kleidung?“

Es soll Hunde geben, die haben mehr Auswahl im Kleiderschrank als ihr Mensch. Von der gesteppten Designerjacke bis zum Strickpullover in Pastell – der modische Vierbeiner von heute ist nicht nur wetterfest, sondern auch voll im Trend.

Doch Hand aufs Herz: Braucht der Hund das wirklich – oder ist das eher Frauchens modischer Spieltrieb? Die Antwort lautet wie so oft: Es kommt drauf an. Denn so unterschiedlich wie unsere Hunde selbst sind auch ihre Bedürfnisse, wenn’s draußen kalt, nass oder windig wird.

Was für den einen Hund pure Folter wäre („zieh mir bloß nichts über!“), kann für den anderen echter Gesundheitsschutz sein – zum Beispiel bei Arthrose, Nässeempfindlichkeit oder dünnem Fell.

In diesem Artikel schauen wir uns ganz genau an, wann Hundekleidung wirklich Sinn macht, welche Arten es gibt und was dein Hund wirklich braucht – ohne unnötigen Schnickschnack. Am Ende gibt’s eine praktische Checkliste, damit du im Zweifelsfall schnell entscheiden kannst: Mantel an oder nicht?

Welche Hunde frieren?

Viele Hunde frieren  – und zwar nicht nur die kleinen in der Handtasche, sondern auch der kernige Mischling von nebenan. Ob ein Hund friert oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Fellstruktur: Hat dein Hund dichte Unterwolle oder nur feines Deckhaar
  • Körperfettanteil: Je schlanker der Hund, desto schneller verliert er Wärme.
  • Gesundheitszustand & Alter: Alte Hunde, Welpen oder kranke Tiere sind besonders empfindlich.
  • Aktivität: Bewegung hält warm – wer nur schlendert, friert schneller.
  • Erkrankungen wie Arthrose oder Herzprobleme: Diese Hunde profitieren besonders von Wärme.

Ein spannender Beweis: Wärmebildkameras haben gezeigt, wie unterschiedlich Hunde tatsächlich auskühlen. Während der eine bei 5 °C noch wohlig warm leuchtet, verliert der andere deutlich an Temperatur – besonders an Bauch, Brust und Beinen. Und das unabhängig von der Größe!

Warnzeichen, dass deinem Hund zu kalt ist:

  • Zittern oder steife Bewegungen
  • Anheben der Pfoten (besonders auf kaltem Boden)
  • Vermeidungshaltung („Ich muss nicht raus – ehrlich!“)
  • Starkes Schütteln nach dem Spaziergang

Hundekleidung im Überblick

Was ist mit den Beinen, Ohren & Pfoten?

Jacke an – Problem gelöst? Nicht ganz. Denn während Rücken und Bauch durch Pullover oder Mantel geschützt sind, bleiben oft Beine, Ohren und Pfoten schutzlos dem Wetter ausgesetzt. Und das kann gerade bei empfindlichen Hunden unangenehme Folgen haben.

Können Hunde an den Beinen frieren?

Ja, definitiv – vor allem kurzbeinigekleine oder sehr schlanke Hunde (wie Windhunde oder Pinscher) sind hier besonders empfindlich.
Wenn der Bauch beim Spaziergang fast den Boden streift oder die Beine kaum von Fell bedeckt sind, dann trifft der kalte Wind oder nasse Schnee direkt auf die Haut.

Bei frostigem Wetter sieht man viele Hunde, die die Pfoten anziehen oder ständig wechseln, weil ihnen schlicht zu kalt ist. Auch Muskelverspannungen in den Hinterläufen durch Kälte sind keine Seltenheit – besonders bei älteren Hunden oder solchen mit Arthrose.

Was ist mit den Ohren?

Hundeohren sind extrem gut durchblutet – aber auch sehr empfindlich. Bei kaltem Wind, Regen oder Schneegestöber können besonders dünne oder hängende Ohren (z. B. bei Galgos, Dackeln oder Cocker Spaniels) schnell auskühlen.
Ein Schutz ist hier meist nur mit speziellen Ohrenschützern oder einem Mantel mit hohem Kragen oder Kapuze möglich – je nachdem, was dein Hund akzeptiert.

Pfoten: Kälte, Streusalz & Co.

Pfoten sind die am stärksten beanspruchten Stellen bei schlechtem Wetter:

  • Eisklumpen zwischen den Ballen, besonders bei langhaarigen Hunden
  • Streusalz reizt die Haut und kann zu schmerzhaften Rissen führen
  • Schnee + Asphalt = Reibung, Trockenheit und Mikroverletzungen
  • Schutzmöglichkeiten:
  • Pfotenbalsam vor dem Spaziergang auftragen
  • Booties (Pfotenschuhe) bei empfindlichen Hunden oder bei Eis & Salz
  • Nach dem Spaziergang Pfoten abspülen und gut abtrocknen

Kurz gesagt: Kleidung schützt viel – aber eben nicht alles. Wenn du deinen Hund im Winter rundum unterstützen willst, dann gehören auch Pfotenpflege, Bauch- und Ohrenschutz mit zur Ausrüstung.

Gibt es Hunde, die nie frieren?

Ja – theoretisch. Es gibt Hunderassen, die für arktische Temperaturen gemacht sind: Huskys, Malamutes, Neufundländer oder Leonberger haben so viel Unterwolle, dass sie wahrscheinlich auch als Kuscheldecke durchgehen würden. Sie wurden gezüchtet, um bei Schnee, Wind und Eis zu funktionieren – ohne Daunenjacke.

Diese Hunde:

  • besitzen dichte Unterwolle + grobes Deckhaar, das Wasser abperlen lässt
  • haben meist einen kräftigen Körperbau mit guter Fettisolation
  • bewegen sich auch im Winter gern und ausdauernd – Bewegung hält warm

Aber:
Auch diese „Naturtalente“ sind nicht immun gegen Kälte – vor allem nicht bei Nässekrankheitsbedingter Schwächeoder im Alter. Wenn ein Husky in Deutschland lebt, viel in der Wohnung liegt und nur zweimal täglich Gassi geht, ist auch sein Körper irgendwann nicht mehr auf Dauerfrost eingestellt.

Und auch bei dichtem Fell gilt: Wenn es lange genug regnet oder schneit, wird selbst das dickste Hundefell irgendwann bis auf die Haut durchweicht. Die Folge: Der Hund kühlt aus – und das kann zu Verspannungen, Gelenkschmerzen oder Erkältung führen.

Kurz gesagt:

Es gibt Hunde, die weniger frieren – aber keinen, der komplett unempfindlich ist.
Der Unterschied liegt vor allem in der Dauer und Intensität der Kälteeinwirkung – und im individuellen Zustand des Hundes.

Wer seinen Hund gut kennt, sieht schnell, wann aus robuster Coolness echtes Frösteln wird.

Typische Irrtümer rund um Hundekleidung

Sobald der erste Hund mit Mäntelchen im Park auftaucht, dauert es meist nicht lange, bis jemand die Augen rollt und sagt:
„Also mein Hund braucht sowas nicht. Der hat doch Fell!“

Klingt vertraut? Dann wird’s Zeit, mit ein paar der gängigsten Mythen aufzuräumen:

❌ „Hunde haben Fell – das reicht!“

Stimmt – genauso wie Menschen Haut haben. Und trotzdem ziehen wir uns an, wenn’s draußen ungemütlich wird.
Hunde haben zwar Fell, aber nicht jedes Fell schützt gleich gut. Ein dünn behaarter Chihuahua friert eben schneller als ein Neufundländer – ganz einfach.

❌ „Das ist doch nur Modekram!“

Klar, es gibt Hundemäntel mit Pailletten, Streifen oder Mini-Kapuzen – die sind mehr Lifestyle als Funktion.
Aber ein gut sitzender, wetterfester Mantel erfüllt eine klare Schutzfunktion: Er hält warm, trocken und beweglich. Das ist kein Accessoire, sondern Gesundheitsvorsorge.

❌ „Mein Hund mag keine Kleidung!“

Viele Hunde mögen anfangs tatsächlich keine Kleidung – das liegt aber meist daran, dass sie es nicht kennen oder die Passform schlecht ist.
Ein gut sitzender Mantel, der nicht scheuert oder einengt, wird von vielen Hunden nach kurzer Eingewöhnung problemlos akzeptiert – manchmal sogar mit offensichtlicher Erleichterung.

❌ „Hunde sollen sich natürlich bewegen – Kleidung stört nur!“

Auch hier gilt: Schlecht sitzende Kleidung stört – gute nicht.
Wenn ein Mantel Bewegungsfreiheit bietet, nicht über die Beine rutscht und gut am Körper anliegt, kann der Hund damit rennen, spielen, toben und schnüffeln wie gewohnt.
Viele hochwertige Mäntel wurden inzwischen so entwickelt, dass sie den natürlichen Bewegungsablauf nicht behindern– im Gegenteil: Sie unterstützen ihn bei Kälte sogar.

Kurz gesagt:

Hundekleidung ist keine Überbehütung – sondern eine Antwort auf echte Bedürfnisse.
Entscheidend ist nicht, ob, sondern wann und was dein Hund wirklich braucht.

Checkliste: Braucht mein Hund Kleidung? 

Manchmal ist man sich einfach unsicher: Zittert mein Hund wirklich oder ist das nur Aufregung? Ist ein Mantel jetzt schon nötig – oder übertrieben?

Diese Checkliste hilft dir, das Ganze pragmatisch zu beurteilen. Beantworte die folgenden Fragen ehrlich – jede „Ja“-Antwort ist ein Hinweis, dass dein Hund (zumindest gelegentlich) Kleidung brauchen könnte:

Zur körperlichen Verfassung deines Hundes:

🔲 Hat mein Hund kurzes oder dünnes Fell ohne wärmende Unterwolle?

🔲 Ist er sehr klein oder schlank gebaut (z. B. Windhund, Chihuahua, Pinscher)?

🔲 Ist mein Hund ältersehr jung oder körperlich eingeschränkt?

🔲 Leidet er an Gelenkproblemen, Arthrose oder Rheuma?

🔲 Hat er ein geschwächtes Immunsystem oder war kürzlich krank?

Zur Umgebung und zum Wetter:

🔲 Friert mein Hund bei kaltem, feuchtem oder windigem Wetter sichtbar?

🔲 Vermeidet er Spaziergänge bei Regen oder zittert draußen häufig?

🔲 Wird er bei langen Gassirunden oder Wanderungen deutlich nass oder klamm?

🔲 Lebt er in einem zugigen, kühlen Haushalt (z. B. Altbau mit Fliesenboden)?

🔲 Hat er nach dem Spaziergang oft steife Bewegungen oder braucht länger, um „warmzulaufen“?

Zum Komfort und Alltag:

🔲 Möchte ich vermeiden, dass mein Hund klatschnass oder voller Matsch nach Hause kommt?

🔲 Habe ich oft Probleme mit verfilztem oder schwer zu trocknendem Fell?

🔲 Möchte ich meinen Hund bei besonderen Aktivitäten schützen (z. B. nach Physiotherapie, beim Wandern)?

Fazit

Ein durchdachter Einsatz von Hundekleidung ist keine Vermenschlichung, sondern ein Zeichen von Verantwortung und Fürsorge. Beobachte deinen Hund – und du wirst schnell erkennen, was er braucht (und was nicht).

Fazit. Warm, trocken, glücklich

Hundekleidung ist längst mehr als ein Gag aus dem Modekatalog. Sie kann für viele Hunde einen echten Unterschied machen – gesundheitlich, körperlich und emotional.

Natürlich braucht nicht jeder Hund ein ganzes Outfit für jede Wetterlage. Aber es gibt viele Situationen, in denen ein Pullover, Regenmantel oder Wärmemantel sinnvoll – ja sogar notwendig – ist:

  • Wenn dein Hund friert
  • Wenn er krank, alt oder besonders zart gebaut ist
  • Wenn das Wetter extrem oder einfach nur unangenehm ist

Das Entscheidende ist: Nicht pauschalisieren, sondern hinschauen.
Denn ein Mantel ist keine Überfürsorglichkeit, sondern eine maßvolle Unterstützung, genau dann, wenn dein Hund sie braucht.

Und mal ehrlich: Was spricht dagegen, wenn dein Hund dabei auch noch gut aussieht?

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